Presseerklärung von Stadträtin Marion Padua zur aktuellen Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) zum Frankenschnellweg:

Die Umweltverträglichkeitsstudie bestätigt unsere Kritik am Ausbau des Frankenschnellweges

Foto: Linke Liste zur Umweltverträglichkeitsstudie Monatelang von Bürgermeister Vogel unter Verschluss gehalten, wurde nun endlich die UVS veröffentlicht. Das umfangreiche Dokument bedarf einer gründlichen Auswertung, die ersten Prognosen sprechen jedoch eine klare Sprache.

In der Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) wurde zwar untersucht, wie sich der geplante Ausbau des Frankenschnellwegs auf Mensch und Natur auswirkt, das wichtige Thema Treibhausgasimmissionen, vor allem CO-2, wird kaum erwähnt.

Außer der Feststellung, „es sind geringfügige Verschlechterungen bei der Konzentration der Luftschadstoffe zu erwarten“, wird das Thema stiefmütterlich abgetan.

Man muss kein Rechenkünstler sein, um sich diese Frage selbst zu beantworten. Die Verkehrsprognose in der Studie geht von einer nicht unerheblichen Zunahme des Kfz-Verkehrs nach einem Ausbau aus. Mehr Autos – mehr CO 2, diese Rechnung kann auch Herr Vogel nicht schönreden.

Allein westlich der Rothenburger Straße wären es im Jahr 2030 über 13.000 Fahrzeuge täglich mehr. Der Frauentorgraben zwischen Plärrer und Bahnhof muss mehr Verkehr verkraften, da die Kohlenhofstraße 4-spurig ausgebaut wird.

Nötig wäre aber an diesem Standort eine Reduzierung um 47 Prozent der Emissionswerte, wie der Masterplan zur Luftreinhaltung ergab.

Zwischen Rothenburger Straße und Schwabacher Straße fuhren 2015 68.000 Fahrzeuge. Durch den Ausbau wären es oberirdisch 40.000 und im Tunnel drunter fast 49.000 KFZ.

„Ein Zuwachs von 21.000 Kfz täglich, der sich durch den Ausbau ergibt, ist unverantwortlich!“, so Stadträtin Marion Padua.

Die prognostizierte Zunahme steht im Widerspruch zu dem vor kurzen beschlossenen Masterplan für die Gestaltung nachhaltiger und emissionsfreier Mobilität in Nürnberg.

Bild: Stadträtin Marion Padua - Linke Liste Nürnberg - UmweltverträglichkeitsstudieDie in der Umweltverträglichkeitsstudie als positiver Nebeneffekt genannte Maßnahmen, wie mehr Grün, sind natürlich immer möglich und nicht am Ausbau einer Autobahn gekoppelt.

In den studentischen Alternativen „Frankenweg“ finden sich zahlreiche Ausarbeitungen, die zu mehr Grün führen.

Das zweite, ebenso stichhaltige Argument der Linken Liste gegen einen Ausbau ist das finanzielle Risiko.

Schon vor Baubeginn werden die Zahlen permanent nach oben korrigiert von ursprünglich 517 Mio. 2018 auf heute 633 Mio. Unterhalts- und Folgekosten sind unkalkulierbar.

Das Projekt ist finanziell eine Nummer zu groß für die Stadt Nürnberg, zumal der Freistaat bisher nur 390 Mio. als Zuschuss zugesagt hat.

„Wir brauchen eine ökologische und soziale Verkehrswende, die allen VerkehrsteilnehmerInnen wie auch den AnwohnerInnen zugutekommt und die Umwelt schont“, so Stadträtin Marion Padua.

Dazu muss auf den Ausbau des Frankenschnellwegs mit der bisherigen Planung verzichtet werden. Diese würde, heute geschrieben, sicherlich anders ausschauen.

 

Linke Liste Nürnberg

Das Linke Bündnis im Nürnberger Stadtrat

Linke Liste Nürnberg - Marion Padua - Umweltverträglichkeitsstudie

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