Antrag an den Stadtrat: Grüner Asphalt als Alternative im Straßenbau

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Juni dieses Jahres hat die Stadt Nürnberg ihren ersten Statusbericht „Klimaschutz-aktivitäten“ vorgelegt. In diesem Statusbericht wurde die Frage nach der Umsetzungslücke, also ob die Stadt Nürnberg genug tut, um ihre eigenen Klimaschutzziele zu erreichen, zwar nicht dezidiert beantwortet. Dass es von Seiten der Stadt aber weiterer Maßnahmen und Projekte bedarf, um die städtische Klimabilanz zu verbessern, dürfte unstrittig sein.

Bislang hat die Stadt bei der CO2-Einsparung im Bausektor zuallererst den Hochbau fokussiert, das heißt insbesondere die energetische Sanierung des städtischen Gebäudebestands im Blick gehabt. Daneben spielt aber auch der Tiefbau, namentlich der Straßenbau, eine wichtige Rolle, wenn es um die Frage der Reduktion von klimaschädlichen CO2-Emissionen im Stadtgebiet geht.

Eine klimaschonende Alternative im Straßenbau stellt seit einiger Zeit sogenannter „Grüner Asphalt“ dar. Für „Grünen Asphalt“ wird Pflanzenkohle als Zuschlagstoff verwendet. Dadurch ist „Grüner Asphalt“ nicht einfach klimaneutral, bei der Produktion des Asphalts wird eine positive CO2-Bilanz erreicht. „Grüner Asphalt“ kann, da Kohlenstoff dauerhaft gebunden und nicht in die Atmosphäre abgegeben wird, helfen, den CO2-Fußabdruck im Bau- bzw. Verkehrssektor erheblich zu verkleinern. Dabei sind die Kosten für „Grünen Asphalt“ nur wenig höher als für konventionellen Asphalt.

Die LINKE LISTE stellt daher folgenden Antrag:

Die Verwaltung

  1. prüft, ob „Grüner Asphalt“ bei Straßenbauprojekten in Nürnberg zum Einsatz kommen kann, um die CO2-Bilanz der Stadt zu verbessern und die gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen.
  2. sucht den Austausch mit Kommunen, in denen Projekte zur Verwendung von „Grünem Asphalt“ durchgeführt worden sind oder in denen „Grüner Asphalt“ bereits regelmäßig im Straßenbau eingesetzt wird.
  3. legt eine Kalkulation vor, in der die Höhe der CO2-Einsparungen aufgeführt ist, die durch die Verwendung von „Grünem Asphalt“ im Stadtgebiet Nürnberg erzielt werden kann.
  4. gibt eine Einschätzung ab, wie das Kosten-Nutzen-Verhältnis von „Grünem Asphalt“ gegenüber konventionellem Asphalt vor dem Hintergrund zu erwartender hoher Klimafolgekosten zu beurteilen ist.

 

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