Nürnberg braucht Geld – Versteigerung des Nürnberger Rathauses!

 

Weil die Stadtspitze „unsere“ (öffentliche) Villa an einen Privaten verscherbeln will, wurde nun das Nürnberger Rathaus für 3,8 Mio. Euro versteigert. Nun darf sich die Rathaus-Koalition eine bescheidenere Bleibe suchen und geht mit gutem Beispiel voran! Der neue Eigentümer, Investor F. B., wird Penthouse-Eigentumswohnungen im ehemaligen Rathaus errichten.

 

 

 

 

NN Artikel zu der Aktion

 

 

Hintergrund:

Immobilien und Flächen sind ein hohes Gut, das geschützt werden muss. Schließlich gibt es in Nürnberg einen großen Mangel an Grundstücken und Wohnraum und das wirkt sich in der Lebensqualität aus. Wir brauchen dringend Flächen für:

  • Bezahlbaren Wohnraum
  • Kindertagesstätten
  • Radwege
  • Bäume und Grünanlagen

Wenn die Stadt endlich selbst Grundstücke und Immobilien erwirbt, kann sie entscheiden, was mit dieser Fläche geschieht und wie sich der Mietpreis gestaltet. Mit Bürgerbeteiligungen werden die Interessen der Bürger*innen berücksichtigt und es bleibt in demokratischer Verwaltung. Die Stadt überlässt diese öffentliche Aufgabe jedoch seit Jahrzehnten dem freien Markt mit privaten Investoren und Spekulanten. Das Ergebnis ist ein Immobilien- und Wohnungsmarkt mit Preisen, die sich niemand mehr leisten kann. Die Wohnungspolitik ist schon lange aus den Fugen geraten – sozial ist hier schon lange nichts mehr.

Deshalb engagiert sich die LINKE LISTE seit 14 Jahren für bezahlbaren Wohnraum durch eine soziale, kommunale und profitfreie Wohnungspolitik. Im Stadtrat lehnen wir jeglichen Verkauf von städtischem Eigentum ab. Doch die Realität ist genau das Gegenteil: Die Stadt kauft nicht nur fast nichts zurück, sondern sie verkauft regelmäßig Grundstücke, Häuser und Wohnungen. Dies ist zu kurz gedacht und vor allem nicht nachhaltig für unsere Zukunft!

Beispiele, wo Kommunen erfolgreich eigenen sozialen Wohnungsbau betreiben, um langfristig Einfluss auf die Mietentwicklung zu halten, finden sich in Graz, Wien, Ulm und weiteren Städten. Die Mieten liegen in diesen Städten bei ca. 4 Euro pro qm – in Nürnberg jedoch bei ca. 10 Euro bei Neuvermietungen. Das ist für „Normalverdiener*innen“ schon lange unbezahlbar!

Diese städtische Villa darf nicht verscherbelt werden!

In Erlenstegen gibt es die sogenannte „Professorenvilla“, die früher an Professoren vermietet wurde und seit Jahren leer steht. Die Stadt hat sie zum Verkauf ausgeschrieben und möchte damit 1,5 Mio. erzielen. Die Villa gehört zu den architekturhistorisch bedeutsamen Gebäuden dieser Stadt. Sie wurde nach Plänen des Nürnberger Bauhaus-Architekten Otto Ernst Schweizers im Jahr 1929 errichtet. Dieser Vertreter des „Neuen Bauens“ der Weimarer Republik hatte weitere Objekte erstellt, die die Stadt bereits aus der Hand gegeben hat: Der am Wöhrder See gelegenen Milchhof und die Haupttribüne des Städtischen Stadions (heute: Max-Morlock-Stadion).

Die LINKE LISTE hat im Stadtrat beantragt, dass die leerstehende Villa einer öffentlichen Nutzung zugeführt wird. Denkbar ist z. B. eine Kindertagesstätte, da die Versorgung in Erlenstegen mit 56 Prozent unterdurchschnittlich ist. Aber auch andere Nutzungen wären sinnvoll, wie generationsübergreifendes Wohnen oder Räume für städtische Verwaltung, die oft teuer angemietet werden.

Wenn solche einmaligen schöne Gebäude an Private verkauft werden sollen, dann gleich richtig: Heute wird das Nürnberger Rathaus versteigert. So kann die Stadtspitze mit gutem Beispiel voran gehen und sich vielleicht einen Container anmieten? Steigern Sie mit!

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